Resolution des 29. ordentlichen Bundeskongresses der NaturFreunde Deutschlands
100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges sehen es die NaturFreunde als eine ihrer wichtigsten Aufgaben an, die Erinnerung an die Ursachen, Grausamkeiten und Folgen dieser Jahrhundertkatastrophe wach zu halten. Wir verurteilen die konservativen Versuche, die Kriegsschuldfrage zu relativieren. Eindeutig belegt ist, dass in der damals von Militarismus und Nationalismus aufgeheizten Zeit die Hauptverantwortung für den Beginn und die Radikalisierung des Krieges im Habsburger Herrscherhaus von Österreich-Ungarn und vor allem im wilhelminischen Deutschland lag.
Seit ihrer Gründung 1895 verstehen sich die NaturFreunde als Teil der europäischen Friedens- und Reformbewegung, ohne eurozentrisch zu sein. Wir treten ein für ein Europa, das die Rüstungsproduktion drastisch reduziert und aktiv dazu beiträgt, dass es auch weltweit zu Abrüstung und zu mehr Transparenz und Kontrolle über Waffen kommt.
Die NaturFreunde fordern ein Ende der Austeritätspolitik, die die EU zwischen Nord und Süd spaltet. Wir treten für ein geeintes, soziales und gerechtes, für ein nachhaltiges Europa ein. Mit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 ist auch die EU in die Krise geraten. Notwendig sind Annäherung und Verständigung, Versöhnung und Zusammenarbeit. Deshalb wurde die Europäische Union 2012 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, nicht für ihre falsche Wirtschafts- und Geldpolitik.
Das wichtigste Ziel der europäischen Moderne bleibt die Idee der sozialen Emanzipation. Die NaturFreunde sehen mit Sorge, dass vor allem in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts Wirtschaftswachstum zum Leitziel der Politik wurde. Deshalb kam es zu Finanzkapitalismus und Neoliberalismus. Sie haben die Demokratie in die Geiselhaft kurzfristiger wirtschaftlicher Erwartungen genommen, setzen die Sozialsysteme unter Druck und treiben die Privatisierung öffentlicher Aufgaben voran.
Europa braucht sowohl in der EU als auch den Mitgliedsländern eine sozialökologische Transformation, die unter der Leitidee der Nachhaltigkeit Wirtschaft und Gesellschaft reformiert und die politische Integration vorantreibt. Sie verwirklicht mehr Demokratie und Emanzipation und ermöglicht eine Vorreiterrolle für eine gerechte und friedliche Welt.
Die NaturFreunde wollen ein gemeinsames und starkes Europa, dass durch seine föderale Ordnung zum Vorbild für eine „Regionalisierung der Welt“ wird. Europa hat dann auch die Kraft, die Globalisierung nachhaltig zu gestalten, wirtschaftlich, sozial und ökologisch.
Die NaturFreunde setzen sich dafür ein, die Europäische Union nach Südosten zu erweitern und die partnerschaftliche Kooperation mit Russland zu vertiefen. Zuletzt haben die Unruhen in der Ukraine gezeigt, dass noch gewaltige Unterschiede, Konflikte und Spannungen abzubauen sind, was nur mit einer fairen, gemeinsamen Politik möglich wird.
Die NaturFreunde fordern alle demokratische Kräfte auf, die neuen Formen des Populismus und Nationalismus zu bekämpfen, die sich auch in Europa ausbreiten. Das schulden wir den 17 Millionen Menschen, die Opfer des Ersten Weltkriegs wurden.
Das 20. Jahrhundert, das Jahrhundert der Extreme
Das 20. Jahrhundert rief die größten Hoffnungen hervor, die die Menschheit jemals hegte, aber es zerstörte auch Illusionen, Werte und Ideale. Diese Janusköpfigkeit beschrieb der große britische Musiker Yehudi Menuhin. Das „Jahrhundert der Extreme“ (Eric Hobsbawm) wurde zum gewalttätigsten Centennium in der Geschichte der Menschheit. Der erste Weltkrieg von 1914 bis 1918 gab ihm die verhängnisvolle Prägung. Er wurde zur Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Mit ihm zerbrach das Ancien Regime, das alte europäische Staatensystem.
Der Erste Weltkrieg verwüstete nicht nur Europa, er veränderte die Welt. Selbst als die Kanonen wieder schwiegen und keine Bomben mehr explodierten, wirkte das Unheil fort. Im Jahrzehnt danach kam es 1929 zur Weltwirtschaftskrise, weitere zehn Jahre später begann 1939 der Zweite Weltkrieg mit 66 Millionen Toten, von denen rund 40 Millionen zivile Opfer waren. Zum Tiefpunkt der Entmenschlichung wurden die willkürliche Hinrichtung politischer Gegner, die grausamen Massaker an Minderheiten, die Isolation und Massenerschießungen in Gettos und vor allem der Holocaust, die systematische Ermordung der europäischen Juden, insgesamt ein abgrundtiefer Niedergang jeder Humanität.
Der „schwarze Freitag“ an der Börse, der Millionen Menschen in Arbeitslosigkeit und soziales Elend stürzte, die bestialische Schlacht um Stalingrad und das millionenhafte Töten in Auschwitz, Majdanek oder Treblinka haben ebenso tiefe Wurzeln in der Geschichte des Ersten Weltkrieges wie die Zweiteilung der Welt oder die endlosen Konflikte in der Nahostregion. Selbstbetrug und die willkürliche Interpretation des Versailler Vertrags von 1919 bereiteten in Deutschland den ideologischen Boden für den Aufstieg des Nationalsozialismus. In Italien strömten nationalistische Massen zu den faschistischen Kampfbünden, die eine Revision der Pariser Vorortverträge forderten. Benito Mussolinis populistisch-rechtsextreme Bewegung erlangte 1922 mit dem Marsch auf Rom die Macht in Italien.
Trotz allem gab es im 20. Jahrhundert auch Veränderungen zum Besseren: Wohlstand und Demokratie, Reformen und Wohlfahrtsstaat. Den 31 Jahren Katastrophenzeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges folgten 1945 fast drei Jahrzehnte ein außergewöhnliches Wirtschaftswachstum und eine soziale Transformation, die die westlichen Gesellschaften wahrscheinlich grundlegender verändert hat als jede Periode vergleichbarer Kürze zuvor. Zwar kam es zur Zweiteilung der Welt in Ost und West, aber auch zur deutsch-französischen Versöhnung, die zur Grundlage des europäischen Einigungsprozesses wurde.
Seit Mitte der Siebzigerjahre bauen sich alte Krisen und neue Herausforderungen, wachsende Unsicherheiten und zunehmende Machtkonflikte auf. Erneut zeigt sich auch politisches Versagen. Für die globalisierte Welt mit sozialer Ungleichheit, ökologischen Grenzen des Wachstums und wirtschaftlichen Krisen sind die Gesetze noch nicht geschrieben. Es fehlt eine nachhaltige Weltordnung, Europa gerät von innen und außen unter Druck.
Der Erste Weltkrieg – Größenwahn und Verblendung
Am 28. Juli 1914, einen Monat nach dem Attentat des Nationalisten Gavrilo Princip in Sarajevo auf den österreich-ungarischen Thronfolger Franz-Ferdinand, erklärte Österreich dem Königreich Serbien den Krieg, statt eine politische Lösung zu suchen. Am 29. Juli 1914 wurde in Vertrauen auf den Bündnispartner Deutschland die K.u.K.-Flotte losgeschickt. Das wurde zum Flächenbrand. Angesichts des tief sitzenden Nationalismus und Militarismus sowie der Verträge und Bündnisverpflichtungen der europäischen Länder führte das zu einer Kettenreaktion. Deutschland wollte den Krieg. Im Westen begannen die Kampfhandlungen nur wenige Tage später am 2. August 1914 mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Luxemburg, die am 3. August auch die belgische Grenze überschritten.
Viele sahen das Unheil heraufziehen. Edward Grey, damals Außenminister Großbritanniens, prophezeite: „Jetzt verlöschen die Lichter in ganz Europa.“ In Wien begann Karl Kraus, den Krieg in eindrucksvollen Reportagen zu beschreiben, denen er den Titel „Die letzten Tage der Menschheit“ gab. Erich Maria Remarque schilderte aus der Sicht des neunzehnjährigen Paul Bäumer, wie die Kriegsbegeisterung in ein schier endloses Grauen umschlug. „Im Westen nichts Neues“, so hieß die alltägliche Brutalität des Gemetzels und sinnlosen Sterbens.
Der Erste Weltkrieg wurde schnell zu einem Kontinentalkrieg, es ging um die Herrschaft in Europa. Ende August befanden sich auch Großbritannien und das britische Weltreich, Frankreich und Russland im Krieg. Er blieb aber nicht auf den europäischen Schlachtfeldern, sondern weitete sich wie ein Krebsgeschwür aus in die Kolonien, den Nahen Osten und auf hoher See. An ihm waren zwischen 1914 bis 1918 vierzig Staaten beteiligt, annähernd 70 Millionen Menschen standen im Ersten Weltkrieg unter Waffen. Nie zuvor wurden so viele Soldaten eingesetzt.
Zum Grauen des Krieges gehörten gigantische Materialschlachten, mörderische Stellungskämpfe und zermürbende Grabenkriege. Erstmals entstand eine systematische Kriegsökonomie. Zur Eskalation der Unmenschlichkeit trug auch der unbeschränkte U-Boot-Krieg bei, der sogar gegen Schiffe neutraler Staaten geführt wurde. Ganze europäische Gesellschaften wurden auf die Rüstungsproduktion ausgerichtet, auf Ausrüstung, Waffen und Munition. Durch den Einsatz neuer Kriegsgeräte setzte an der Westfront gegen Frankreich ein beispielloses Massentöten ein. Rund die Hälfte aller Gefallenen starb durch Artilleriefeuer, tausende Soldaten erstickten an einem neu entwickelten Giftgas, das erstmals von der deutschen Wehrmacht am 22. April 1915 an der Westfront eingesetzt wurde. Zum größten Massaker wurde 1916 die zehnmonatige „Abnutzungsschlacht“ um die Festung Verdun, wo – je nach Schätzung – zwischen 350.000 und 800.000 Menschen in den Tod geschickt wurden.
Der Erste Weltkrieg forderte allein unter den Soldaten fast zehn Millionen Todesopfer und nahezu 20 Millionen Verwundete. Die Totalisierung des Krieges zeigte sich auch in den Heimatländern. Dort litten die Menschen Hunger und Not. Erstmals wurde die Zivilbevölkerung in einem großen Ausmaß getroffen. Auf sieben Millionen wird die Zahl der Opfer geschätzt.
Im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg stehen auch der Völkermord an den Armeniern und viele Konflikte in den arabischen Ländern. Großbritannien und Frankreich teilten die Gebiete im Nahen Osten nach ihren Interessen auf, nicht zuletzt für ihren Zugriff auf Erdöl. Der Erste Weltkrieg riss die Region aus ihrer Geschichte. Nicht nur in Europa, auch dort wurden neue Grenzen gezogen, mit denen sich viele Völker nicht abfinden wollen. Die Willkür der Aufteilung wurde zum Trauma für Verschwörung und Unterdrückung. Die Folgen sind bis heute spürbar, mitverursachend für nicht enden wollende Kriege in Nahost.
Am Ende des Ersten Weltkrieges sah die Landkarte Europas anders aus. In Deutschland erfolgte am 9. November 1918 die Ausrufung der Republik. Die Monarchien in Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland waren beseitigt, das Osmanische Reich auseinandergebrochen. Nationalitätenprobleme und kriegerische Konflikte herrschten noch lange vor und legten die Saat für immer neue Krisen und Erschütterungen.
Die Kriegsschuldfrage – die Gefahr eines neuen Revanchismus
Die NaturFreunde weisen die wieder aufflammende Kriegsschulddebatte in aller Entschiedenheit zurück. Sie ist wissenschaftlich geklärt und politisch fragwürdig. An Deutschlands überwiegender Verantwortung am Ausbruch des Ersten Weltkriegs kann kein Zweifel bestehen. Unser Land hat keinen Anlass, sich zu entlasten. Wir warnen davor, neue Gräben aufzureißen. Jede Nation soll zuerst ihre eigene Rolle betrachten. Je größer die Bereitschaft dazu ist, desto größer wird auch ihr Beitrag zum Frieden sein. Bis heute fehlt es Europa an einem gemeinsamen Geschichtsverständnis. Es gibt eine Geschichte zum Krieg, eine Schuld am Krieg und eine Schuld im Krieg.
Im 19. Jahrhundert stand die Welt unter britischer Vorherrschaft. Das Britische Empire erstreckte sich über ein Viertel der Landfläche der Erde. Großbritannien war auch die erste Industrienation. Britische Soldaten drangen in die meisten Länder der Erde ein. Großbritannien bestimmte das weltpolitische System. Die britische Gesellschaft war in der Wirtschaft kapitalistisch, rechtlich-konstitutionell überwiegend liberal, zutiefst bürgerlich in ihren tongebenden Erscheinungsformen und fixiert auf wirtschaftliches Wachstum und technischen Fortschritt. In diesem imperialen Jahrhundert war Europa auf dem Höhepunkt seiner globalen Dominanz.
Es begann aber eine Zeit großer Umbrüche. Die Kräfteverhältnisse verschoben sich. Im Fin de Siècle, wie die Zeit von 1890 bis 1914 genannt wurde, breitete sich das Bewusstsein aus, dass eine Epoche zu Ende geht. Hugo von Hofmannsthal beklagte im Brief des Lord Chandos die weitverbreitete Unfähigkeit, die Welt mit Hilfe der Sprache zu ordnen. Der Positivismus in den Naturwissenschaften und der Naturalismus in der Literatur begünstigten eine Stimmung des Fortschritts, aber zugleich auch der Unsicherheit und Überheblichkeit. Diese Zeit war voller Aufbruchsstimmung und Regression, Zukunftseuphorie und Leichtlebigkeit. Sie wurde zum Nährboden für den Ersten Weltkrieg.
Die Industrialisierung und die Gewerbefreiheit bewirkten eine Verelendung breiter sozialer Schichten. Die Spannungen zwischen Kapital und Arbeit nahmen zu. Nach dem Sieg Preußens im Deutsch-Französischen Krieg 1871 stieg die Mittelmacht zur Großmacht auf, befeuert von einem überschäumenden Nationalismus und Militarismus. 1913 billigte der Reichstag die Erhöhung der Heeresstärke von 136.000 auf 800.000 Mann. Zu Kriegsbeginn verfügte das Deutsche Reich im Prinzip über 2,1 Millionen Soldaten. Nirgendwo sonst war 1914 der Ruf „Bereit zum Krieg!“ so laut wie im wilhelminischen Deutschland. Der flehentliche, ja verzweifelte Appell von Hermann Hesse an die deutsche Geisteswelt „Oh Freunde, nicht solche Töne“ verhallte ungehört. Der Krieg wurde von der großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger mit großer Begeisterung aufgenommen. Kriegsanleihen und Kriegskredite ermöglichten eine gewaltige militärische Aufrüstung.
Das weltpolitisch neu auftrumpfende Deutschland, das zwischen 1871 und 1914 seine industrielle Produktion versechsfachte und seine Rüstungsanstrengungen gewaltig steigerte, beendete die ausgleichende Außenpolitik von Reichskanzler Bismarck. Die Ordnung des Ancien Régime war im Kern noch mittelalterlich. In Deutschland schaukelten sich ein allgegenwärtiger Nationalismus und ein überkochender Militarismus hoch.
Und es gab auch die Schuld im Krieg. Das Grauem begann gleich am Anfang: Im damals neutralen Belgien schlachteten deutsche Truppen bereits in den ersten Kriegswochen Tausende Zivilisten ab. Es kam zu Massenerschießungen, sogar Kinder wurden exekutiert. Am 25. August zerstörten die Truppen mehr als 1.000 Häuser der alten Kulturstadt Löwen. Die Entmenschlichung begann nicht erst mit dem entsetzlichen Gaskrieg bei Ypern und den Blutschlachten in Frankreich, sondern schon mit den grauenhaften Morden im überfallenen Belgien.
Den Deutschen stand der Sinn nicht nach Defensive, die Politik und die öffentliche Stimmung forderten den Präventivkrieg. Die Selbsttäuschung des tollkühnen Schlieffen-Plans, der in einem Zweifrontenkrieg einen schnellen Sieg über das französische Heer und dann ein rasches Vorgehen gegen Russland vorsah, endete in der Niederlage und die wurde zur Dolchstoßlegende. Belgien konnte natürlich nicht widerstandslos besetzt, Großbritannien nicht aus dem Krieg rausgehalten, Frankreich nicht von den Briten abgeschnitten, England nicht durch den U-Bootkrieg ausgehungert und schließlich nicht der Kriegseintritt der USA verhindert werden.
Der Erste Weltkrieg war für die deutsche Öffentlichkeit ein einziges Lügentheater, ausgelöst durch eine Kunstwelt jenseits der Realität, in der die Konsequenzen des eigenen Handelns nicht mehr gesehen und verstanden wurden. Auch nach Hunderttausenden von Toten wurde weiter auf Angriff gesetzt, koste es was es wolle. Die Lügenideologie setzte sich nach dem Ersten Weltkrieg fort und mündete im nationalsozialistischen Größenwahn mit ihren verbrecherischen Vernichtungskampagnen und dem Zweiten Weltkrieg.
Unser Ziel: Ein nachhaltiges Europa
Eine wichtige Voraussetzung für die europäische Versöhnungsleistung lag und liegt in der Erinnerung, sie darf nicht abbrechen. Wer die Vergangenheit nicht kennt, versteht die Gegenwart nicht und kann die Zukunft nicht gestalten. Deshalb dürfen wir die Geschichtsarbeit nicht aufgeben. Den NaturFreunden geht es aber nicht nur um eine historische Parallele, sondern auch um die Schlussfolgerungen, die aus den damaligen wirtschaftlichen und politischen Erschütterungen und ideologischen Verirrungen für die heutige Zeit zu ziehen sind. Unsere wichtigste Antwort ist: Wir brauchen ein gemeinsames Europa, eine sozialökologische Transformation zur Nachhaltigkeit.
Mit der Globalisierung der Märkte, dem Finanzkapitalismus und den ökologischen Grenzen des Wachstums geraten Gesellschaften erneut in Ausnahmesituationen, die sich durch soziale und ökologische Konflikte und politischen Kleinmut verschärfen. Nicht nur in den Gesellschaften nehmen krisenhafte Entwicklungen zu, in der Europäischen Union insgesamt wächst die Gefahr der sozialen Spaltung, tiefer wirtschaftlicher Krisen und eines neuen Populismus, der in Aggression und Ausgrenzung mündet. Zudem ist auch die ideologische und sozial-kulturelle Konfrontation zwischen Ost und West nicht überwunden, wie die Unruhen in der Ukraine zeigen. Wir NaturFreunde setzen uns ein für ein Europa, dass die großen Ideen der sozialen Emanzipation verwirklicht und sie mit der Idee der Nachhaltigkeit verbindet.